Paradoxe Verhaltensweisen in der Führung

Sind stark ausgeprägte Verhaltensweisen wirklich Stärken? Oder verborgene Schwachstellen? Die meisten Assessment-Tools weisen zwar darauf hin, dass stark ausgeprägte Eigenschaften verborgene Schwachstellen sein können, doch es wird nur gesagt, dass das Verhalten einer Person manchmal in die entsprechende Schwäche kippen kann. Nur die Paradox-Technologie kann genau erkennen, ob es sich um eine echte Stärke oder eine verborgene Schwachstelle handelt.

So funktioniert die HA Paradox-Technologie

Jede Eigenschaft kann eine Stärke oder eine verborgene Schwachstelle sein, je nachdem, ob sie von einer offenbar gegensätzlichen (paradoxen) Eigenschaft ausgeglichen wird oder nicht. Wenn eine Person beispielsweise hohe Werte für Offenheit und Diplomatie hat, sind dies echte, sich ausgleichende Stärken im Bereich Kommunikation. Ist bei dieser Person allerdings nur eine der Paradox-Eigenschaften stark ausgeprägt, gibt es zwangsläufig eine kontraproduktive Kraft, die je nach ihrer Stärke ein gewisses Ungleichgewicht erzeugt. Beispiel: Eine Person mit einem sehr hohen Wert für Offenheit und einem geringen Wert für Diplomatie neigt zu einem sehr direkten Verhalten, das zu Verwirrung, Misstrauen und Mitarbeiterfluktuation führen kann. Andersherum neigt eine Person mit hohen Werten für Diplomatie und geringen Werten für Offenheit zu stark ausweichendem Verhalten in der Kommunikation, was zu Unklarheiten und ungelösten Problemen führen kann. Manche Personen haben geringe Werte sowohl für Offenheit als auch für Diplomatie. Dies deutet darauf hin, dass sie eher versuchen, Kommunikation zu vermeiden. Wichtig ist, die Stärken auf beiden Seiten anzuerkennen.

Warum Menschen Schwierigkeiten haben, sich zu verändern

Menschen, die Ungleichgewichte im Paradox-Graphen haben, tendieren dazu, die Eigenschaft, die bei ihnen schwach ausgeprägt ist, zu verteufeln. Menschen, die beispielsweise hohe Werte für Offenheit und geringe Werte für Diplomatie haben, betrachten sich meist als ehrlich und bewerten Diplomatie als unehrlich. Wenn ihre Direktheit herausgefordert wird, stellen sie möglicherweise Fragen wie „Möchten Sie, dass ich lüge?“ oder „Möchten Sie, dass ich meine Worte beschönige?“ Wenn sie die Paradox-Paare verstehen, können sie ein Gefühl dafür entwickeln, welche negativen Auswirkungen ihr Ungleichgewicht hat, und beginnen, einen ausgeglicheneren Kommunikationsansatz zu entwickeln.

Mit der Paradox-Technologie wird ein breites Spektrum an potenziell kontraproduktiven Eigenschaften analysiert und abgeprüft, ohne negative Fragen zu stellen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da negative Eigenschaften in der Regel 60 bis 75 % der erfolgsbehindernden Faktoren ausmachen und bei direkter Nachfrage natürlich meist negiert würden.

Die Paradox-Graphen von Harrison entsprechen betriebswirtschaftlichen Kernprozessen

Die Paradox-Technologie zeigt das Verhalten von Mitarbeitern in 12 Paradox-Paaren, wobei sich jede Eigenschaft auf einen der wichtigen Kernprozesse im Unternehmen bezieht.

Es gibt vier zwischenmenschliche Kernprozesse: Wahrheit suchen (Meinungsbildung), Gesunde Selbsteinschätzung und Eigentümerschaft übernehmen (Selbst), Aufrichtige souveräne Kommunikation sowie Gegenseitige Unterstützung (Einfluss ausüben). Wir betrachten hier die Prozesse von Einbeziehung und Austausch zwischen den Mitarbeitern.

Es gibt vier Kernprozesse im Bereich Leistung: Intuitiv & logisch (Lösungsansatz), Ausgeglichen & leistungsfähig (Motivation), Erfindungsreich (Innovation) und Flexibel organisierend (Organisation). Hier geht es um die Auseinandersetzung mit den ungelösten Aufgaben und Strategien zur Lösung.

Es gibt vier Kernprozesse im Bereich Führung: Überlegt couragiert (Strategie), Einfühlsame Durchsetzung (Antrieb), Autorität im Team (Delegation), Realistische Zuversicht (Strategisches Gespür). Hier geht es darum, klare Signale zum arbeitsteiligen Vorgehen zu setzen.

Paradoxe Eigenschaften in der Führung

Alle Harrison-Paradoxe zeigen das Vorgehen von Führungskräften und haben darüber große Auswirkungen auf das Unternehmen. Führung kann eine positive, aber auch eine destruktive Unternehmenskultur schaffen. Beispiel: Selbstbewusstsein kann eine starke Eigenschaft einer Führungskraft sein, doch wenn sie nicht von der Fähigkeit ausgeglichen wird, Ideen anderer zu berücksichtigen, wird hohes Selbstbewusstsein zu Dogmatismus, der Innovation im Kern erstickt und zu Mitarbeiterfluktuation bei besonders kompetenten Mitarbeitern führt. Genauso fehlt es Führungskräften, die zwar offen für neue Ideen sind, aber nicht an den Erfolg ihrer Ideen glauben, an Klarheit und Entscheidungskraft, was Unsicherheit bis hin zu Verweigerungshaltung im Team führen kann.

Unternehmen rund um den Globus setzen die Paradox-Technologie von Harrison ein, um Führungspotenzial zu erkennen, Transformationen anzustoßen und die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Sie zeigt klar auf, welche paradoxen Gleichgewichte / Ungleichgewichte Führungskräfte erfolgreich bzw. nicht erfolgreich machen. Managementassessments ohne Paradox Berichte sind bei unseren Kunden undenkbar.

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